Vorgehensweise und Ergebnisse

Es sollen folgende  Einflüsse untersucht werden:

  • Einfluss des Lochdurchmessers auf die Abschertragfähigkeit (Einschrauben- und Zweischraubenverbindungen)
  • Einfluss des Anzugsmoments auf die Lochleibungstragfähigkeit
  • Einfluss der Klemmdicke auf die Lochleibungstragfähigkeit bei gestützten und ungestützten Verbindungen
  • Einfluss der Hülsenausbildung

 

Die Ergebnisse lassen sich mit den Zahlenangaben für den untersuchten Parameterbereich wie folgt zusammenfassen:

  • Um den Versagensmodus Durchziehen unter Querkraft bei rechnerisch durch Abscheren versagenden Systemen zu verhindern, ist der Bohrlochdurchmesser bezüglich des Hülsendurchmessers d = d2 zu beschränken auf   dL ≤ 1,15⋅d2 
    Dies gilt für Stahlbau dübel mit einer Geometrie, die der des in den Untersuchungen verwendeten Systems gleich oder ähnlich ist.
  • Das Lochspiel hat in erster Linie einen Einfluss auf die Verschiebungen in der Verbindung, weniger auf die Verdrehung. Während die Verschiebungen unter Gebrauchslasten beim größten zulässigen Lochspiel (dL = 1,15 d) bis zu etwa dem 2,5-fachen der Verschiebung der Verbindung mit dem kleinsten geprüften Lochspiel betragen, liegen die Verdrehungen einheitlich zwischen 3° und 6°. Unterhalb des Gebrauchslastniveaus können sich jedoch Unterschiede in den Verdrehungen ergeben, je nachdem ob das Tragverhalten durch Abscheren oder Lochleibung dominiert wird.
  • Die Lochleibungstragfähigkeit entspricht der Lochleibungstragfähigkeit der Schraubenverbindungen. Die Regelungen in [1] bis [4] zur Lochleibungstragfähigkeit sollten jedoch durch die Regelungen der DIN 18800-1:1990-11 ersetzt werden, wobei die Obergrenzen al £ 2,0 für außenliegende Bauteile und al £ 3,0 für innenliegende Bauteile beibehalten werden sollten.
  • Sollen alternativ die Reglungen der DIN EN 1993-1-8:2007-05 zur Ermittlung der Lochleibungstragfähigkeit herangezogen werden, sollte der Nachweis in Anlehnung an DIN 18800-1:1990-11, Element (807) in der Form         formel     geführt werden.

 

  • Die Hülsenausbildung hat keinen Einfluss auf die Tragfähigkeit oder auf das Verformungsverhalten der Verbindung. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass ein Gummiring die Tragfähigkeit oder das Verformungsverhalten negativ beeinflusst.
  • Verbindungen mit Stahlbaudübeln führen gegenüber Verbindungen mit Schrauben zu größeren Verschiebungen in der Anschlussebene. Dies ist in erster Linie auf die vergleichsweise größeren Verdrehungen zurückzuführen. Ein negativer Einfluss auf die Tragfähigkeit existiert aber nicht.

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