Projektinhalt

Die vorgespannte Hybridverbindung (vHv) stellt eine Kombination von hochfest vorgespannten Verbindungselementen (z. B. Schraubengarnitur oder Schließringbolzen) mit dem strukturellen Kleben dar. Die sich nahezu addierenden Traglasten der hochfest vorgespannten Verbindung in Kombination mit strukturellem Kleben konnten in IGF-Forschungsprojekten bereits nachgewiesen werden. Die folgenden technischen und wirtschaftlichen Vorteile vorgespannter Hybridverbindungen sind eindeutig belegt:

• nahezu Addition der Grenzlasten von Kleb- und GV-Verbindung im Gebrauchslastniveau
• niedriger Vorbehandlungsaufwand
• wartungsarm in Bezug auf Vorspannkraftabhängigkeit
• Abdichtung und Korrosionsschutz durch Klebstoff bereits vorhanden

Dennoch findet die vHv in der Baupraxis bislang nur selten Anwendung, da aufbauend auf dem bisherigen Kenntnisstand, verschiedene wissenschaftlich-technische Fragestellungen noch untersucht werden müssen und deshalb bisher keine normative Grundlage besteht. Im vorliegenden Forschungsprojekt sollen deshalb die folgenden Aspekte fokussiert werden:

• Klebstoffauftrag unter Baustellenbedingungen
• Anziehreihenfolge der Schrauben
• Trag- und Versagensverhalten bei langen bzw. mehrreihigen Anschlüssen
• Trag- und Versagensverhalten bei M, N, V-Interaktion durch exzentrischen Lastangriff
• Tragverhalten unter nicht ruhender Belastung (Ermüdungswiderstand)
• Entwicklung eines praxisgerechten Tragsicherheitsnachweis auf Basis des EUROCODE 3

Das IGF-Vorhaben „22360 BG / 2", IGF-Projekt  "Vorgespannte Hybridverbindungen bei komplex beanspruchten, feuerverzinkten Stahlbaukonstruktionen" , FOSTA-Projekt P1570 der Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. (FOSTA), Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.