Bauen im Bestand mit Stahl Potentiale der Stahl(-leicht)bauweise (P 845)

Instandsetzung

Kurzbeschreibung

Die nachhaltige Nutzung der Kernstädte und ihrer vorhandenen Gebäudestrukturen wird derzeit vorangetrieben und politisch unterstützt. Studien belegen, dass die Schwerpunkte des Bauens der nächsten Jahrzehnte im Bestand liegen. Mit dem prognostizierten, wachsenden Markt des Bauens im Bestand – der Verdichtung, Modernisierung und Sanierung von bestehenden Gebäuden – ergeben sich große Chancen für den Stahl-/ Stahlleichtbau, so wie bei dem oben dargestellten Gebäude Goethegasse 1, Wien.

Die großen Vorteile des Stahls können jedoch nur ausgenutzt werden, wenn Architekten und Ingenieuren umfassende Planungshilfen und Bewertungskriterien zur Verfügung gestellt werden. Diese müssen den interdisziplinären Bauaufgaben im Bestand unter ganzheitlicher Berücksichtigung von stadtplanerischen, architektonischen sowie bauphysikalischen Aspekten, statisch-konstruktiven Anforderungen und Vorgaben für die Nachhaltigkeitsbewertung und das Life-Cycle-Design gerecht werden.

Der Arbeitsschwerpunkt der Arbeitsgruppe Digital Life Cycle Engineering liegt auf der ökonomischen und ökologischen Bewertung von Bestandsbaumaßnahmen im Vergleich zu Neubauten. Insbesondere werden folgende Varianten untersucht:

  • Teil-Rückbau von Bestandsgebäuden und anschliessende Sanierung
  • Aufstockung von Bestandsgebäuden in Stahlleichtbauweise
  • Abriss des Bestandsgebäudes und Errichtung Neubau mit gleicher Funktionalität

Im Ergebnis liegen nun erstmalig detaillierte Ökobilanzergebnisse für konkrete Bestandsbaumaßnahmen vor, mit deren Hilfe unterschiedliche Abriss- und Neubauszenarien bewertet werden können. Auch ökonomische Vorteile des Bauens im Bestand konnten aufgezeigt werden. An ausgewählten Beispielgebäuden, die in Stahlbetonskelett- Bauweise in den Jahren 1960 -1970 errichtet wurden, wird die Anwendung der jeweiligen Bewertungskriterien gezeigt. Die im Rahmen des Forschungsvorhabens erarbeiteten Ergebnisse stellen in Summe für den Planer, auch bereits für eine frühe Planungsphase, einen Leitfaden für den nachhaltigen Umgang mit Bestandsgebäuden dar.