Ganzheitliche Bewertung von Stahl- und Verbundbrücken nach Kriterien der Nachhaltigkeit (NaBrü, P 843)

  • Ansprechperson:

    Dr.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Tim Zinke

  • Projektgruppe:

    Digital Life Cycle Engineering

  • Förderung:

    FOSTA, AiF, BMWi (ZUTECH)

  • Projektbeteiligte:

    Institut für Konstruktion und Entwurf, Universität Stuttgart
    Lehrstuhl für Bauphysik , Abteilung Ganzheitliche Bilanzierung, Universität Stuttgart
    Technische Universität München, Lehrstuhl für Metallbau
    Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Referat Ingenieurbau

  • Laufzeit:

    2010 - 2014

Brücke

 

Kurzbeschreibung

In der Vergabepraxis im Brückenbau wird auch heute meist der Bieter beauftragt, der die geringsten Neubaukosten ausweist, obwohl seit Anfang 2007 es durch das neue Vergaberecht möglich ist, die Vergabe auch von weiteren Kriterien abhängig zu machen. Dies liegt unter anderem daran, dass bislang für Brückenbauwerke und deren Unterhaltung Ansätze zur technisch-konstruktiven Durchbildung der Struktur, zur Erfassung der Lebenszykluskosten und der Bestimmung der Ökologischen Qualität sowie der Auswirkungen auf die Straßenbenutzer vorwiegend getrennt entwickelt wurden. Daher soll in diesem Forschungsvorhaben eine Grundlage für eine ganzheitliche Bewertung von Brückenbauwerken geschaffen werden, indem Analysen auf verschiedenen Ebenen durchgeführt werden. Dies geschieht durch Detailuntersuchungen an kritischen Punkten des Bauwerks (Ebene 1), über Untersuchungen am Brückenbauwerk selber (Ebene 2) bis hin zur Analyse der Auswirkungen auf die direkt betroffenen Verkehrswege (Ebene 3) sowie der Bestimmung des volkswirtschaftlichen Nutzens im überregionalen Zusammenhang (Ebene 4). Auf diese Weise können Abhängigkeiten zwischen den Ebenen aufgezeigt und die starke Vernetzung des Bauwerks mit der umgebenden Umwelt explizit berücksichtigt werden.
Die erarbeitete quantitative Datengrundlage und die Bereitstellung eines Kataloges mit Vergabekriterien, der ergebnisoffen für alle Bauweisen formuliert wird, versetzt Baubeteiligte in die Lage, im Zuge von Brückenausschreibungen und -vergaben Variantenvergleiche durchzuführen, kritische Details zu identifizieren und damit die Gesamtkonstruktion unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien zu optimieren. Die Ergebnisse sollen in nationale und internationale Gremien zur Normung eingebracht sowie in politisch motivierten Kreisen zur Diskussion gestellt werden.