Systematische Untersuchung des Trag- und Versagensverhaltens von geklebten Stahl-Glas Verbindungen (Structural Glazing) (P1052)

Im konstruktiven Glas- und Fassadenbau wird die Klebtechnik zur Verbindung von Glasscheiben
mit metallischen Adapterrahmen genutzt. Diese Verbindungstechnik wird als Structural Glazing
(SG) oder Structural Sealant Glazing (SSG) bezeichnet und als linienförmige, tragende Klebung
unter Verwendung von Silikonklebstoffen oder Hochleistungsklebebändern ausgeführt.
Die hierfür verfügbaren technischen Richtlinien [1] werden dem Stand der Technik nicht mehr gerecht.
Zum einen existieren Einschränkungen bei der Anwendung. So darf die Verklebung nur für
vierseitig linienförmig, umlaufend gelagerte Glaselemente angewendet werden. Das Eigengewicht
muss dabei mechanisch auf die Unterkonstruktion übertragen werden. Weiterhin ist in Deutschland
ab einer Einbauhöhe von acht Metern eine zusätzliche mechanische Sicherung in Windsogrichtung
erforderlich. Zum anderen sind die in den technischen Richtlinien enthaltenen Dimensionierungsvorgaben
nicht auf moderne, großflächige Fassadenkonstruktionen anwendbar. Dies führt dazu,
dass Structural Glazing Verbindungen in Deutschland derzeit nicht ohne zeit- und kostenintensive
bauaufsichtliche Verfahren eingesetzt werden können. So werden innovative architektonische Projekte
ausgebremst und hohe Kosten im Planungsprozess erzeugt.
Für diese Anwendungen bedarf es folglich einer optimierten und erweiterten Einsatz- und Nachweisgrundlage.
Hierzu ist eine systematische Untersuchung des Trag- und Versagensverhaltens
von Structural Glazing Verbindungen erforderlich. Diese ist Bestandteil des vorliegenden Forschungsantrags.

Kurzbeschreibung (P1052)

Stahl-Glas Verbindungen
Experimentelle Prüfung einer Structural Glazing Verbindung